Ein großes Anliegen der Freien Wähler ist es dem Artenschwund heimischer Vögel entgegenzuwirken. Deshalb möchte der Verein den Altlußheimer Naturschutzbeauftragten und Jagdpächter Wolfgang Reinhard bei seiner Arbeit unterstützen. Dieser erklärte bei einem Treffen am vergangenen Sonntag: „In den heimischen Gärten werden die Vögel meist ausreichend gefüttert. Die Wildvögel, die außerhalb nisten und brüten, haben allerdings oft Schwierigkeiten bei der Futtersuche und sind oft vom Verhungern bedroht“.
Um dem entgegen zu wirken, hat Wolfgang Reinhard sechs Fütterungsstellen auf der Gemarkung eingerichtet, die er fast täglich besucht. Diese Fütterungsstellen liegen im Naturschutzgebiet, das in den Nist- und Brutmonaten nur von den Naturschutzbeauftragen betreten werden sollte . Viele Kleinvögel bleiben in den Außenbereichen und sind auf solche Futterstellen angewiesen. Die Gelder für das Futter erhält Reinhard teilweise über Spenden, als auch vom Land.
Naturschutz ist auch für die Freie Wähler ein zentrales Thema, weshalb sie diese Aktion mit einer Futterspende unterstützen. Bei der Übergabe der Futtersäcke am Rande des Naturschutzgebietes erklärte Wolfgang Reinhard unter anderem, dass durch den heißen Sommer im letzten Jahr die Sämereien und auch die Insekten zurückgegangen sind. Bei der kürzlich stattgefundenen Reinigungsaktion der Nistkästen wurde festgestellt, dass etwa 30% der Nistkästen ungenutzt waren. Friedbert Blaschke fragte in diesem Zusammenhang nach, warum die Fledermauskästen auf seinem Privatgrundstück nicht angenommen werden, obwohl sie schon über zwei Jahre hängen und in seinem Wohngebiet viele Fledermäuse, meist in der Abenddämmerung, zu sehen sind. Hier erklärte Wolfgang Reinhard, dass es unter Umständen drei bis vier Jahre dauern kann, bis solche Kästen angenommen werden. Grundvoraussetzung ist allerdings immer, dass die Kästen an der richtigen Stelle angebracht sind. So sollte die Nordseite, wegen des Zugwinds vermieden werden. Wer unsicher ist, ob die Vogelkästen im eigenen Garten richtig angebracht sind, kann ihn auch gerne ansprechen. Abschließend bedankte sich Wolfgang Reinhard für die Unterstützung seitens der Freien Wähler. Es sollte ein Anliegen aller sein, die heimische Vogelwelt vom Aussterben zu bewahren und für unsere Nachkommen zu erhalten, so der einhellige Tenor der Freien Wähler. Simone Köhler
Auf eindrucksvolle Weise zeigte Franz Kain im Emil-Frommel-Haus, dass er nicht nur ein hervorragender Mundartkabarettist ist, sondern auch Meister der Improvisation. So hat der Weinheimer am Samstag keine Gelegenheit ausgelassen, Herausforderungen auf der Bühne und schräge Situationen spontan in sein Programm „Baby-Boom-Bu“ mit einzubinden. Aber von Anfang an . . .
Franz Kain gastierte auf Einladung der Freien Wähler im gut besuchten Emil-Frommel-Haus. „Ich bin froh, dass ich bei den Freien Wählern bin“, sagte er eingangs. „Zu keiner anderen Partei wäre ich gegangen.“ Denn beispielsweise ein Ersatz-Jesus (mit Anspielung auf Anton Hofreiter) oder ein schlechter Verkehrsminister würden ihn zu sehr abschrecken. Was Kain zunächst auch etwas verunsicherte, war der Türrahmen, der mitten auf der Bühne platziert, bei der Vorbereitung nicht mehr zu entfernen und Zeuge einer bevorstehenden Theateraufführung war. „So was habe ich auch noch nicht erlebt!“, scherzte der Kabarettist. „Ich bin hier mit meinem Programm ,Kain fällt aus dem Rahmen‘.“
Von der Gegenwart mit Türrahmen auf der Bühne sprang Kain in die Vergangenheit ins Jahr 1964. Das erfolgreichste Jahr für die Beatles - und seine Eltern. Denn als „Oaner vun de Meischde“ kam er im geburtenreichsten Jahrgang zur Welt. „Wir haben die Kindergärten geflutet, die Klassenzimmer und die Straßen mit unseren Baby-Boomer-Bikes, den Bonanza-Rädern.“
Früher, als alles noch etwas anders war, der Kindergarten 25 Mark kostete, die Erzieherin noch Kindergärtnerin und „Tante“ hieß und im Kindergarten-Heft stand: Die Kinder müssen angemessen gekleidet, gewaschen und gekämmt in den Kindergarten kommen und ein Kind mit Ungezieferbefall muss so lange vom Kindergarten ferngehalten werden, bis die Säuberung erfolgreich durchgeführt wurde. Während heute die Erzieherin so heißt, weil sie den Job der Eltern übernehmen muss, eher das Auto das liebste Kind ist und bei durchschnittlich 1,5 Kindern davon auszugehen ist, dass die Leute nicht mal mehr genug Zeit haben, um zwei ganze Kinder zu machen.
Franz Kain schaffte es an diesem Abend auf grandiose Art und Weise das Publikum zum Lachen, zum Schwelgen in der Vergangenheit und zum Nachdenken anzuregen. Dass die Zuschauer begeistert von dem Weinheimer waren, ließ sich am begeisterten Lachen und Klatschen ablesen. Und mit Erlebnissen aus seiner eigenen Jugend nahm Kain die Anwesenden mit auf eine Vergangenheitsreise. Als er davon berichtete, wie er seinen Jugendflammen immer eine Eismuschel mit drei „Bolle“ Eis für 30 Pfennige ausgegeben hat, es für ihn aber nur ein einzig wahres Eis gab, wussten viele direkt Bescheid: Er redet vom „Braunen Bär“.
Nachdenklich stimmte er, als er das Leben mit dem Papiermetermaß im Bauhaus verglich. 100 Zentimeter für 100 Jahre Lebenserwartung, allerdings muss man schon 21 Zentimeter abreißen, weil man im Durchschnitt nur 79 Jahre alt wird. Und wenn die Baby-Boomer dann auch noch das Stück abreißen, das sie schon hinter sich haben, bleibt nicht mehr allzu viel Papier übrig. Und mit dem Stück Papier in der Hand stellte Kain sich die Frage: „Muss ich da überhaupt noch renovieren? Brauche ich da überhaupt noch eine neue Küche?“
Das Problem, dass alle immer älter werden, Deutschland zum Jurassic Park wird und bald jeder einen eigenen Rentner zu finanzieren hat, schilderte er bildlich anhand vom flaschensammelnden Rentner, der vor einem nicht funktionierenden Flaschenautomat steht und einem Rent-a-Kain der „Kabarett am Kamin“ zur Aufbesserung einer Mini-Rente anbieten muss.
Eine Situation brachte den Profi an diesem Abend dann doch aus der Fassung: In der ersten Reihe klingelte ein Wecker, Kain fragte, was denn jetzt mit ihm los sei. Und erhielt die Antwort: „Es ist Zeit für die Medikamente.“
Nachdem sich das Gelächter im Raum gelegt hatte, meinte Kain, nun müsste er sich erst einmal sammeln – schließlich war er kurz vorher beim Thema Krematorium, Verbrennen und Tod angelangt. In dieses fand er dann souverän wieder zurück, als er erläuterte, dass er verbrannt und auf dem Aldi-Parkplatz verstreut werden möchte. Schließlich bekäme man hier montags und donnerstags besonders viel Besuch.
Den Abend schloss er mit einer chinesischen Weisheit: „Sei im Fluss des Lebens nicht der Stein, sondern das Wasser!“ oder, auf kurpfälzisch: „Lafe losse!“ aro
Vor eineinhalb Jahren spendeten die Freien Wähler einen Sack Saatgut einer Blühmischung an einen der heimischen Landwirte und stellte in diesem Zuge den Antrag im Gemeinderat, dass die Gemeinde den Landwirten Saatgut für diesen Zweck zur Verfügung stellt. Die Entscheidung wurde damals vertagt, das Thema „Blühstreifen“ steht dennoch weiterhin im Interesse der Freien Wähler.
Dies wurde bei der Mitgliederversammlung deutlich, denn gerade die Neukandidaten informierten sich bei der zweiten Vorsitzenden Anja Rose zu dem Thema. Spontan lud die Agrarwissenschaftlerin zu einem Feldspaziergang ein, bei dem sie die Gemeinderatskandidaten Milena Schmidt, Marika Meyer, Ralf Ziegler, Manuel Hoffmann und Peter Brand über die Blühstreifenaktion und weitere aktuelle Landwirtschaftsthemen informierte.
In Altlußheim gehören die Blühstreifen inzwischen für einige Landwirte zur jährlichen Bewirtschaftung und Anbauplanung. „Diese Landwirte stellen die Randstreifen zusätzlich zu der geforderten ökologischen Vorrangsfläche bereit, die sowieso schon fünf Prozent der Ackerfläche beträgt“, sagte die zweite Vorsitzende der Freien Wähler. „Blühstreifen sind prinzipiell förderfähig, allerdings ist das an bestimmte Faktoren wie den Aussaattermin gebunden. Die Landwirte, die in Altlußheim Blühstreifen anlegen, beziehen für diese keine Förderungen.“
Gemeinsam diskutierten die Kandidaten, wie man die Bevölkerung für das Thema Blühstreifen begeistern und motivieren kann – auch im eigenen Garten. Schließlich könne man die Verantwortung nicht immer nur an die Landwirte abdrücken, auf manchen Flächen ist das Anlegen von Blühstreifen weder sinnvoll noch umsetzbar.
Die Freien Wähler werden erneut das Anlegen von Blühstreifen unterstützen und ihrem Mitglied Michael Brand einen Sack Blühmischung zur Verfügung stellen. Wie in den vergangenen Jahren wird er die bunten Blühstreifen rund um seine Möhrenfelder anlegen.
Die Folie, die auf verschiedenen Sonderkulturen wie Spargel und Gemüse verwendet wird, wurde bei dem Feldspaziergang von den Mitgliedern angesprochen. „Über das Aussehen der Folie mag man streiten können“, sagte Anja Rose, „Über den Nutzen eher weniger.“ Schließlich bieten Vlies und Folie Schutz für die Kulturen und damit die Möglichkeit einer Verfrühung. „Der Lebensmitteleinzelhandel fragt das Gemüse und den Spargel nach, verzichten wir hier auf die Verfrühungs- und Kulturmaßnahmen, kommt das Gemüse von irgendwo anders her – im Zweifelsfall aus dem Ausland“, erklärte die Agrarwissenschaftlerin.
„Man muss sich überlegen, was man möchte und sich als Verbraucher auch mal an die eigene Nase packen. Möchte man Gemüse aus regionalem Anbau oder den Verzicht auf Folie auf den heimischen Feldern und dafür Radieschen und Spargel aus den Niederlanden und Peru.“ Außerdem seien es nicht nur die konventionell wirtschaftenden Landwirte, die Folie nutzen, wie häufig vermutet, auch im Bio-Anbau komme diese zum Einsatz.
Aus Sicht der Landwirte sei eines ganz klar: Die frühe Ware bringt häufig bessere Preise. „Wer die Landwirtschaft als Wirtschaftszweig in der Region halten möchte, muss ihr auch die Chance geben nachhaltig zu sein“, sagte Anja Rose. „Das bedeutet, dass sie zum einen ressourcenschonend betrieben wird, aber gleichzeitig auch wirtschaftlich ist.“ Denn immerhin wollen auch die Landwirte Geld verdienen und ihre Familien ernähren – wie jeder andere Unternehmer oder Arbeitnehmer auch. zg
Anläßlich unseres 30-jährigen Jubiläums wird Franz Kain wird mit seinem Programm "De Baby- Boom- Bu" bei uns in Altlußheim zu Gast sein.
Der Kabarettabend findet am 16.03.2019 um 20.00 Uhr im Emil- Frommel- Haus statt.
Einlaß ist ab 19.00 Uhr(freie Sitzplatzwahl).
Karten gibt es zum Vorverkaufspreis von 22€ gibt es bei der Papeterie Hiller, Hauptstraße 66 , Altlußheim
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Damen und Herren des Gemeinderates,
Damen und Herren Zuhörer
gestiegene Anforderungen bei der Kinderbetreuung und die daraus resultierenden Kosten haben es uns allen schwierig gemacht, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen. Nichtsdestotrotz haben wir dies auch dank der guten Ertragskraft der Gemeinde und dem Bekenntnis zur Haushaltsdisziplin ohne nennenswerte Streichungen bei den freiwilligen Leistungen geschafft.......
Der Anfang eines neuen Jahres ist auch immer die Gelegenheit zurückzuschauen auf das, was man im vergangenen Jahr geschafft hat. Und so blicken die Freien Wähler mit Stolz auf den neuen Weg zum Rhein. Denn der Antrag, diesen Hauptspazierweg zu reparieren, den die Fraktion für den Haushalt 2018 gestellt hatte, wurde umgesetzt.
Lange Zeit war der Weg in einem sehr schlechten Zustand. Wurzeln, Absenkungen und Löcher erschwerten den Gang von der Rheinhäuser Straße hinunter zum Rhein. Mehrfach wurden die Gemeinderäte in der Vergangenheit auf diesen mangelhaften Zustand angesprochen. Für Fahrradfahrer, Spaziergänger mit Kinderwagen oder Rollatoren war der Weg eine Zumutung. Das war damals der Grund für die Freien Wähler, den Wunsch zahlreicher Bürger mit dem Antrag für den Haushalt auf den Weg zu bringen.
Erfreut über die enorme Verbesserung zeigten sich nun der Vorstand und die Gemeinderäte bei einem Spaziergang zum Rhein, bei dem sie den Weg besichtigten. „Die Sanierung des Weges hat sich wirklich gelohnt“, sagt Fraktionsvorsitzender Klaus Oettinger. „Hier wird für jeden, der den Weg nutzt, sichtbar, wie Geld sinnvoll eingesetzt werden kann.“
© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 12.01.2019
Freie Wählervereinigung Altlußheim e.V.
Ursula Kirschner
Ludwigstraße 22
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Tel.: 06205-392436